Erfahrungsbericht Ela Schumann (Erasmus-Langzeitaustausch mit Finnland)

Hey, ich heiße Ela Schumann, bin 17 Jahre alt und gehe momentan in die E2 am Wilhelmsgymnasium. Durch Erasmus+ habe ich die Möglichkeit bekommen, 1,5 Monate in Finnland in einer Gastfamilie zu leben. Ich wollte schon immer für eine kürzere oder auch längere Zeit ins Ausland gehen und habe mich sehr gefreut, als in meinem Jahrgang gefragt wurde, ob jemand Interesse hätte, einen finnischen Austauschschüler aufzunehmen und auch anschließend selbst einen Auslandsaufenthalt zu erleben. In meinem Fall war es eine sehr spontane Entscheidung, die ich aber auf jeden Fall wieder so treffen würde.

Ich habe in Finnland außerhalb von Siilinjärvi gewohnt, etwa eine Dreiviertelstunde von der nächsten Großstadt Kuopio entfernt. Was besonders auffällig war, ist die geringe Bevölkerungsdichte in dem Ort, in dem meine Gastfamilie gewohnt hat, weil es in einer zwei Kilometer langen Straße nur um die 15 Häuser gab. Diese Straße war auch die Einzige in der Gegend.

Meine Gastfamilie hat mich mit offenen Armen aufgenommen und ich habe sie mit der Zeit immer mehr in mein Herz geschlossen. Obwohl ich nur sechs Wochen bei ihnen war, war ich wie ein Familienmitglied für sie und habe mich sehr schnell wohl gefühlt. Während meiner Zeit in Finnland, habe ich auch viele entferntere Verwandte meiner Gastfamilie kennengelernt, welche sogar teilweise ein bisschen Deutsch sprechen konnten.

An meinem ersten Tag in der Schule habe ich eine italienische Austauschschülerin kennengelernt, die auch etwa so lange geblieben ist, wie ich. Wir haben uns auf Anhieb wirklich gut verstanden und unser Stundenplan war identisch, sodass wir alles zusammen machen konnten. An der Kuopion Lyseo Lukio gibt es einen IB-Zweig (International Baccalaureate), in dem man alle Schulfächer auf Englisch hat. Dadurch war es sprachlich kein Problem und ich habe nicht nur viele Finnen, sondern auch Jugendliche aus Spanien, Portugal, der Ukraine, Russland und aus den Niederlanden kennengelernt. Im Nachhinein hätte ich mich ein bisschen auf die naturwissenschaftlichen Fächer vorbereiten können, indem ich mir ein paar der wichtigsten Fachbegriffe auf Englisch hätte anschauen können, denn dies war für mich die größte Schwierigkeit in der Schule, auch bereits in Deutschland Gelerntes auf Englisch anzuwenden.

Mein persönliches Highlight war unser Kurzurlaub über ein verlängertes Wochenende nach Lappland. Dort sind wir viel gewandert, sind nach Rovaniemi zum Weihnachtsmann gefahren und haben die Natur genossen. Für Nordlichter wurde es nachts leider nicht mehr dunkel genug, aber wir haben sehr viele Rentiere auf Straßen und in den Wohnsiedlungen gesehen, die sehr typisch für Lappland sind.

Mittlerweile bin ich wieder in Deutschland und bin sehr dankbar für die Zeit, die ich in Finnland verbringen konnte, was nur durch Frau Küch, dem finnischen Lehrer Kimmo und meine liebe Gastfamilie möglich war.

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