Eco Pfad Friedenspädagogik Bad Emstal-Merxhausen

16. Juli 2024

Nach dem Besuch des Währungsmuseums bei der letzten Exkursion stand wieder ein historisches Thema im Mittelpunkt. Jürgen Damm, der im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert ist, konnte als sachkundiger Leiter dieses Treffens gewonnen werden. Zunächst berichtete Jürgen Damm über die Entstehung, Sinn und Zweck dieses Eco Pfades.

Jürgen Damm führt in die Geschichte des Eco Pfades ein.

Zunächst besuchten wir dann die Kriegsgräberstätte. Die Mehrzahl der Toten ist namentlich bekannt. Eine große Gruppe bilden Soldaten des 2. Weltkriegs, die durch Kampfhandlungen starben oder später ihren schweren Verletzungen im Lazarett Merxhausen erlagen. Hinzu kommen „Zivilarbeiter“ und „Hilfsfreiwillige“, bei denen es sich vermutlich um Zwangsarbeiter handelt. Anhand der Namenslisten lassen sich auch sechs Frauen identifizieren, von denen fünf als Zwangsarbeiterinnen in menschenunwürdigen Bedingungen lebten und den Tod fanden. Das Besondere ist, dass hier Täter und Opfer gleichermaßen ihre letzte Ruhestätte fanden.

Als zweite Station besuchten wir den 2011 neu gestaltete Friedhof UNNRA/IRO, die letzte Ruhestätte von 63 Displaced Persons (DPs), die in der Landesheilanstalt Merxhausen zwischen 1946 und 1949 infolge der menschenunwürdigen Lebensbedingungen tödlich erkrankten oder entkräftet starben. Als DPs bezeichnete man Männer und Frauen, die als Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Verschleppte, Flüchtlinge usw. wegen nationalsozialistischer Gewalt in Konzentrations-, Arbeits- oder Gefangenenlagern interniert oder vor Verfolgung geflohen waren. Nach Kriegsende gab es allein in Deutschland mindestens 7 Millionen heimatlose Ausländer. Die genaue Anzahl ist derzeit nicht ermittelbar.

Mit viel Detailwissen schilderte Jürgen Damm exemplarisch einzelne Schicksale. Eine kleine, improvisierte Andacht in der Klosterkirche beendete den Besuch, bevor wir in der Emstaler Höhe zu Mittag einkehrten.

Quelle: https://eco-pfade.de/eco-pfad-friedenspaedagogik-bad-emstal

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